Es waren Bilder wie aus einem Katastrophenfilm, die Ende März aus den USA um die Welt gingen: In Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) rammt das Containerschiff Dali die große Francis Scott Key Bridge und bringt sie zum Einsturz. Sechs Menschen sterben. Jetzt, sieben Monate später, hat sich der Besitzer der Dali zu einer Zahlung bereiterklärt. Das gibt das US-Justizministerium auf seiner Website bekannt.
Die „Grace Ocean Private Limited and Synergy Marine Private Limited“ hat sich bereiterklärt, 102 Millionen Dollar (umgerechnet rund 94 Millionen Euro) an die USA überweisen. Das in Singapur ansässige Unternehmen war Besitzer und Betreiber der 299 Meter langen Dali.
Klage nach Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke
Dem Angebot geht eine Klage des US-Justizministeriums vom September voraus. Der Vorwurf an die Dali-Besitzer: Technische Mängel am Schiff seien – auch um Kosten einzusparen – bewusst ignoriert worden. Dadurch habe sich das Risiko eines Stromausfalls deutlich erhöht.
Das Ministerium forderte 103 Millionen Dollar Schadenersatz für die Kosten, die durch die Aufräumarbeiten nach dem Einsturz der Francis Scott Key Bridge angefallen sind.[–> [–>Laut der Mitteilung mussten insgesamt rund 50.000 Tonnen Stahl, Beton und Asphalt aus dem Fluss und von der Dali transportiert werden.
▶︎ Der stellvertretende Generalstaatsanwalt Brian M. Boynton ist zufrieden, bezeichnet die Einigung als „enormes Ergebnis“, das zudem jahrelange Ausgaben für Anwälte erspare. Ein Richter muss dem Deal allerdings noch zustimmen.
Neue Brücke soll aufgebaut werden
Das Ministerium betont: Das Geld ist nicht für den Wiederaufbau der Francis Scott Key Bridge gedacht. Sie[–> [–>gehörte dem Bundesstaat Maryland, das in einer eigenen Klage gegen die Dali-Besitzer vorgeht.
Der Staat plant, bis Herbst 2028 eine neue Brücke zu bauen. Das sagte David Broughton, ein Sprecher des Verkehrsministeriums von Maryland, bereits im Mai. Die geschätzten Kosten: zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden US-Dollar.
Nach Baltimore-Unglück Sprengung der Katastrophen-Brücke