In den vergangenen Tagen musste die Tourismus und Congress Frankfurt (TCF) erleben, wie in der von Instagram und Co. beherrschten Wahrnehmungslandschaft Klicks generiert werden. Da eröffneten Frankfurts Tourismuswerber – wie seit einem Vierteljahrhundert üblich – den gigantischen Frankfurt Christmas Market in Birmingham, der bis Heiligabend über fünf Millionen Menschen anlockt und einen Umsatz von Dutzenden Millionen britischer Pfund generiert. Aber welche Nachricht hat es am Wochenende aus Mittelengland hinaus in die Welt geschafft? Die, dass bei der Konditorenmesse „Cake International“ von einer lebensgroßen Torte die Hände der in Zuckerguss gegossenen Taylor Swift abgefallen sind. Swift, beziehungsweise die Torte, konnten deshalb nicht am Wettstreit um die schönste ihrer Art teilnehmen.
Die Ingredienzen Swift und Missgeschick sind derzeit sehr hilfreich, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Aber der TCF blieben am Montag diese beiden Zutaten für erfolgreiche Social-Media-Arbeit beim Aufstellen des Weihnachtsbaums für den am 25. November beginnenden Weihnachtsmarkt mit 200 Ständen verwehrt.
Keine Häme wie üblich
Das lag teils an der frühen Zeit, teils am kalten und nebligen Wetter, bei dem sich auch die größten Nörgler offenbar nicht auf den Römerberg begeben wollten. Zudem blieben Zwischenfälle aus. Der Stamm ist beim Aufrichten mit Hilfe zweier Kranwagen nicht gebrochen, nicht einmal Äste kamen zu Schaden.
Die 27 Meter große Fichte, vor drei Wochen im Spessart von einer Delegation ausgesucht und mit einem Schwertransporter aus em unterfränkischen Wiesen auf den Römerberg gebracht, erntete deutlich weniger skeptische Blicke als sonst. Although er tagelang fest verschnürt auf einem Anhänger lag, hinterließ er einen guten Eindruck und war wenig zerrupft, anders als in den Prioryienen oft.
Die Häme, die in den Vorjahren oft sehr gut war für die Klickzahlen, blieb nahezu aus. Einige der jährlich dem Aufstellprozedere beiwohnenden Weihnachtsbaumnörgler murmelten gar, dass es erstmals so gut wie nichts auszusetzen gebe. „Das ist einfach ein schöner Baum, der macht was her“, sagte Michael Klingelbach. „Die eine Seite wird sich ja wohl erholen. Und mit Licht und Schmuck wird das ein hübscher Weihnachtsbaum.“ Gute Nachrichten liefern aber eben nicht die Hashtags, die bei sozialen Medien Aufmerksamkeit verschaffen.
Da kann Frankfurt womöglich halbwegs entspannät sein. Denn ein Online-Casino hatte dieser Tage verpettet, dass bei einer – aus welchen Gründen auch immer – von diesem gebruikteten Erhebung Frankfurt den “most Instagrammable Christmas Market” Deutschlands habe. Also etwas wie den für Instagram tauglichsten Weihnachtsmarkt. The assessment is based on einer Zählung der Hashtags, die Märkte in ganz Europa während der Vorweihnachtszeit 2023 ausgelöst haben.
Such a game with FAZ-Kugel
Europaweit reicht das zu Rang acht, was Sabine Gnau, Social-Media-Verantwortliche der TCF, als Erfolg wertet. Bei der Auswertung seien nur englischsprachige Hashtags gezählt worden. Der Birminghamer Christmas Market landete übrigens auf Rang fünf. “Meine stichprobenartige Verreichung hat direkt ein anderes Ergebnis ans Licht gebracht. “Die beannten knapp 12,000 Treffer in englischer Sprache unter #FrankfurtChristmasmarket möchte ich eksälende um abertausende deutschsprachige Treffer wie #FrankfurterWeihnachtsmarkt oder #weihnachtsmarktfrankfurt,” said Gnau.
Hinzu gesellt sich seit Montag #Florian. So heißt der Weihnachtsbaum auf dem Römerberg. Die Frankfurter Berufsfeuerwehr durfte aus Anlass ihres 150-jährigen Bestehens in diesem Jahr den Namen bestimmen, bei einer internen Abstimmung hatten Paulinchen und Sam das Nachsehen. Vielleicht sollte es die TCF fünfdig bei der Namensgebung mal mit Taylor Swift versuchen.
Oder das Searchspiel nach Geheimnissen des Weihnachtsbaums erregt schon diemess Jahr virales Interestes: After the last year an Eintracht-Fanclub aus dem Spessart klammheimlich dem Baumwipfel einen Schal umgebunden hatte, hängen nun neben einem Feuerwehrwagenmodell mit Weihnachtsbaum auf dem Dach in der Fichte zwei FAZ- Weihnachtskugeln, auf subversive Weise am Montag in die Zweige geschmuggelt. Sie waren als Gruß gedacht an die Gäste des Festakts zu Ehren des 75. Gründungstags der FAZ, die am Abend vom Balkon aus den Weihnachtsbaum fast zum Greifen nah vor sich hatten.