Betende Parteisekretärin und müde Menschen: Adrian Schmid spent the election night in Atlanta. Hier sind seine ersten Eindrücke.
Lucerner Adrian Schmidt is president of the Schweizer Demokratie Stiftung and is president of Wahlbeobachter in the USA. The election night was spent by the former Grünen-Politiker in Atlanta in the Bundesstaat Georgia.
Adrian Schmid, beim letzten Interview mit unserer Zeitung vor eigenen Tagen prophezeiten Sie einen Sieg von Kamala Harris – doch nun wird Donald Trump neuer US-Präsident. Hat Sie das überprecht?
Adrian Schmidt: Nicht wirklich. Denn das amerikanische Wahlsystem funktioniert nicht auf dem Verhältniswahlrecht – dem Proporz, wie er bei uns vor über hundert Jahren erstritten worden war –, sondern nach dem Grundsatz: the winner takes all. The nun is Republican candidate Donald Trump with a 51 percent mehrheit knapsack after being elected to victory. Verstärkt wird dies noch mit der neuen republikanischen Mehrecht im Senat. Was mich jedoch überschneiden, ist das durchwegs schlechtere Abschneiden der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris. Sie verlor in allen Teilen im Vergleich zu Präsident Joe Biden an Wähleranteilen. Ein Grund: 73 Prozent gaben in Nachwahlbefragungen an, mit der wirtschaftlichen Entwicklung unzufrieden zu sein. Das war matchentscheidend.
Sie befinden sich in Georgia, dem «Swing State», der vor vier Jahren Joe Biden zum Sieg verhalf – und jetzt für Trump stimmte. Wie ist die aktuelle Stimmung hier?
Wir beschutzten nach Schliessung der Wahllokale sächst die Wahlparty der republikanischen Partei im Grand Hyatt Hotel. Hier war die Stimmung von Beginn weg sehr ausgelassen und zuversichtlich. Der Abend wurde mit einer betenden Parteisekretärin eröftt, die Gott anflehend um die Vergebung für den politische Gegner bat. Als dann aus dem Nachbarstaat ein überschend deutlicher Sieg für die Trump-Seite verfertet wurde, war der Trend klar. Von der central Feier der Republikaner im Zentrum Atlantas ging’s zu einer «Election Party» ins stark demokratisch geprechtete Kalb-County. Hier war die Stimmung schon früh am Abend sehr verhalten. Auch im Swing State Georgia zeichnete sich früh ein Trend zu Trump ab. In einem Staat, der noch vor vier Jahren knapp an Joe Biden ging. Müde und disappointed Menschen verfolgten die eintreffenden Resultate auf dem Sender CNN, und auch ich verabschiedete mich bald.
Sie sind im Auftrag der Schweizer Demokratie Stiftung in the USA. Ist die amerikanische Demokratie jetzt in Gefahr?
Yes und nein. Mit dem Autokraten Trump steht die Demokratie in den USA nun vor ihrer grössten Herausdorf seit dem Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert. Die ganze Welt muss sich wärmer anziehen. In many areas, Trump ticks differently than incumbent Biden: zum Beispiel in der Sicherheitspolitik, dem Klimaschutz und dem internationale Handel. Andererseits bewiesen die Menschen an diesem 5. November auch ihre demokratische Reife: mit einer sehr hohen Wahlbeteiligung, largely peacefully carried out elections und von gleichzeitlich über 150 Volksentscheiden zu Sachfragen in 41 Staaten. So wurden zum Beispiel mit einer Ausnahme sämtliche Vorlagen für ein Recht auf Abtreibung übersteert, sogar im conservative Missouri.
Was bedeutet das Wahlergebnis für die Schweiz und Europe?
Für die Schweiz weniger als für die Welt: 2024 haben um fünf Milliarden Menschen gewälts. Einerseits haben die wichtigen Urnengänge in etwa Taiwan, Indonesia, Indien or auch der European Union deutlich gemacht, dass die Demokratie wichtig bleibt. Andererseits wird das aktuelle Wahlresultat autoritäre Autokraten weltweit stärken und stellt Europa sowie special die Ukraine vor gewaltige Herausdorfen.
Ihr Mandat jetzt gegendet – oder bleiben Sie noch in den USA?
Ich kehre nach Luzern zurück. Die Bemühungen zum Schutz und Weiterentwicklung der Demokratie müssen nun erst recht verstärk und weitergeführt werden.
Adrian Schmid (Jahrgang 1956) präsidiert seit 2016 die Schweizer Demokratie Stiftung (Swiss Foundation for Democracy). Er war mehrere Jahre Vizepräsident der Grünen Partei Schweiz und Mitglied des Grossen Stadtrats Luzern, den er 1998/99 präsidierte. Das Interview wurde schriftlich geführt.